Am 15. Juli 1303 verlieh König Albrecht II. Innichen das Wochenmarktrecht. (Innichen ist nach Matrei in Osttirol die älteste Marktgemeinde Tirols.) Durch die Verleihung dieses Marktrechtes wäre nun für Innichen die Voraussetzung gegeben gewesen, ein überörtliches Zentrum wirtschaftlichen Lebens zu werden. Es ist naheliegend, dass die Freisinger Fürstbischöfe aus Innichen eine Stadt machen wollten. Dass Innichen trotz guter Voraussetzungen eine Stadt wurde, wussten die Vögte, die Grafen von Görz, mit allem Nachdruck zu verhindern. Diesen war nämlich die Vorstellung, dass neben ihrer Residenzstadt Lienz ein zweites Handelszentrum entstehen würde, das zudem dem Hochstift Freising unterstellt war, ein Dorn im Auge. 1349 zerstörten und schleiften sie die Burg Habersberg beim Kranzhof, den Sitz der freisingischen Pfleger, und machten dadurch dem Versuch der Freisinger Bischöfe, aus Innichen eine Stadt zu machen, ein für allemal ein Ende. Die Ortsanlage, die sich nach der Markterhebung langsam entwickelte, hatte aber durchaus kleinstädtischen Charakter. Das Zentrum der Ortschaft war damals schon der Platz westlich der Pfarrkirche (heute Michaelsplatz), von wo auch die drei Hauptstraßen abzweigten: die Obergasse (Sextnerstraße) nach Süden, die Tranergasse (Peter-Paul-Rainer-Straße) nach Westen und die Schuelergasse (Herzog-Tassilo-Straße) nach Osten. Hier entstanden auch die ersten Gasthäuser von Innichen: der Graue Bär, der Schwarze Adler, das Weiße Rössl, später auch der Fuchs Bäck oder Gasthof Wiesthaler.